52 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerländer.
Sümpfe), sind später entstanden, als die Wälder ausgerodet worden waren; infolge davon verloren die Küstenflüsse an Wasser, sie waren nicht mehr imstande, die Schuttmassen zum Meere zu führen, sondern stauten sich an der Küste, so daß Sümpfe entstanden. In der geschichtlichen Zeit hat sich das Landschaftsbild Italiens sehr verändert, weil nach Ausrodung des Waldes fremde Pflanzen und Bäume eingeführt wurden. Wein und Ölbaum brachten die Griechen, später kam die Aprikose aus Armenien, der Pfirsich aus Persien, die Kirsche aus Kleinasien. Eichen, Buchen und Nadelhölzer wurden verdrängt durch Kastanien, Lorbeer, Zypressen und Pinien. Die jetzt bekannten Südfrüchte wie Orangen, Zitronen kamen erst im Mittelalter auf.
Kapitel Iii. Die Entstehung Horns.
Mehrere Umstände haben dazu geführt, daß Rom entstehen konnte. 1. Es erhoben sich mehrere Hügel über der weiten snmpsreichen Ebene am Tiber und ermöglichten eine verhältnismäßig gesunde Siedelnng, 2. lag diese weit genug vom Meere, um vor plötzlichen räuberischen Überfällen sicher zu sein, 3. wurde hier der Tiber schiffbar, 4. ging hier die alte Handelsstraße vom Norden zum Süden Italiens hindurch. Die Sage hat das Jahr 753 festgelegt. Die Zeit der Entstehung ist ungewiß. Romulus ist eine Gestalt der Sage.
Kapitel Iv. Die Entwickelung römischer Kultur.
§ 1. Rom, eine Hcherbauftadt.
Die Römer waren zuerst Ackerbauer. Den Acker gab ihnen die weite Ebene um Rom. Jedoch die römische Bevölkerung war sehr verschiedenartig zusammengesetzt. Der größere Teil bestand aus Leuten der weiteren Umgebung, die gezwungen worden waren, sich in Rom anzusiedeln, nachdem man ihre alten Dörfer und Städte zerstört hatte. Die ältere, schon vorhandene Bevölkerung besaß die Herrschaft. Alle Ämter waren in ihren Händen. Diese vornehmen Geschlechter hießen Patrizier. Das übrige Volk bildeten die Plebejer. Sie waren ohne Rechte, mußten aber Kriegsdienst tun und bekamen von der Beute nur wenig. '
§ z. Die Königstage.
Ju dieser ältesten Zeit sind die Römer von Königen beherrscht gewesen, deren die sagenhafte Überlieferung 7 mit Namen nennt: Romulus, Numa Pompilins, Tullus Hostilius, Aucus Marcius, Tarquiuius Priskus, Servius Tullius und Tarqninins Superbus. Die ersten 4 sollen abwechselnd von den Römern und den mit ihnen verschmolzenen Sabinern stammen, die 3 letzten über aus Südetrurien (aus der Stadt Tarqninii) gewesen sein. Von den ersten 4 sind sich immer ein kriegerischer und ein friedlicher König gefolgt. Eine hohe Blütezeit erlebte Rom unter den Tarqniniern. Die Stadt unter-
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— 34 —
Gipfel schweift der Blick von der Adria über die Halbinsel bis zum
Tyrrhen. Meere. Nach O fällt der Apennin steil ab, nach W allmählich,
da hier mehrere Parallelketten und die Sabiner Berge vorgelagert sind.
Dazwischen liegen breite, reichbewässerte, fruchtbare Längsthäler, die wieder
durch Querthäler verbuudeu und von Straßen und Eisenbahnlinien durch-
schnitten sind. Zusammenhängende Waldbestände (Buchen und Kastanien)
sindet man nur an den Westabhängen der Abrnzzen, sonst meistens kahle,
vielfach zerklüftete Felsen, auf dem Gipfel des Gran Sasso Heide, Wiesen
mit Alpenpflanzen und mehrere Monate Schnee. Wein, Obst und Ge-
treide gedeihen noch in einer Höhe von 1999 m. Inmitten nackter
Steinflächen stehen gar oft Ölbäume.
Den Abruzzeu parallel laufen die Albaner- und Sabiner-Berge.
Ihnen ist am untern Tiberbecken die breite Ebene von Latinm vorgelagert.
Sie war früher fehr bebaut, ist jetzt wegen der Fieberluft in den
Sümpfen bis an Rom heran vereinsamt.
Die Pontinischen Sümpfe ziehen sich an der Westküste von
Livorno bis Salerno hin. (Bild.) Sie sind mit üppigem Grase bewachsen,
dazwischen erblickt man einzelne Baumgruppen. Es sind keine Ebenen,
sondern Hügelwellen, die im Frühlinge ergrünen und blühen und
im Herbste sich bräuneu. Hierher treiben im Winter die berittenen,
lanzentragenden Hirten ihre Büffel- und Schafherden; doch bald kehren
sie in ihre Berge zurück. Die Dörfer und Städte stehen meistens auf
den Gebirgen. Längs der Küste ziehen sich flache, halbkreisförmige
Buchten hin; Sümpfe, Lachen, undurchdringliches Gestrüpp, Waldesdickichte
wechseln ab. An dem schwankenden Gange und der bleichen Gesichts-
färbe der spärlichen Bewohner erkennt man den verderblichen Einfluß der
giftigeu Miasmen. Reiche Ernten werden mit Gefahr des eigenen Le-
bens hier gewonnen. Rndel wilder Schweine wühlen im Morast, Füchse
und Wölfe überfallen die Herden.
Rom (nach Karte n. Bild v. Lehmann): Lage? (nach Karte) —
an der Tiber auf 7 Hügeln erbaut (Siebeuhügelstadt) — fruchtbares
Hinterland — Nähe des Meeres — Tiberthal und Querthäler der Ab-
ruzzen als natürliche Straßen nach Venedig, Mailand — Dampfschiffahrt
und Eisenbahnverbindungen nach Livorno, Florenz, Genua und nach
Neapel u. s. w. Bild v. Lehmann: In der Mitte des Bildes sehen
wir das alte Forum Roms. Es ist ein großer weiter Platz, welcher
von gebrochenen Säulen, Statuen, Triumpsbogen und zerstörten Hallen
umgeben ist. Hier hielten die alten Römer die Volksversammlungen ab,
und von hier aus beherrschten sie die Welt. Die Trümmer der Kaiser-
Paläste liegen auf dem Palatin, die Ruinen des Kolosseums, eines Thea-
ters, das 199999 Zuschauer faßte, stehen noch. Innerhalb der Schranken
wurden eiust Tausende von Märtyrern den wilden Tieren preisgegeben,
auch Gladiatoren kämpften hier gegeneinander. Im Hintergrunde des
Bildes erblickt man das neue Rom mit seinen Palästen. Im Quirinal
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Extrahierte Personennamen: Lehmann Lehmann
Extrahierte Ortsnamen: Adria Gran_Sasso_Heide Albaner- Rom Livorno Salerno Rom Venedig Mailand Livorno Florenz Genua Neapel Roms Rom
A § i. Die Anfänge Roms.
kerberge im S. und bis in die Sabiner-, Äquer- und Hernikerberge hinein im O. erstreckt.
Ii. Natur des Landes. Im Altertum gemässigteres Klima als heute, befördert durch reicheren Waldbestand auf den Höhen. Die Niederung (selbst die zwischen den Hügeln Roms) vielfach ungesund wegen der Fieberluft (Malaria), wenn auch nicht in gleichem Masse wie heute. Am Meer die ,,Maremmen“ (Strandsümpfe), im S. der Landschaft die pon-tinischen Sümpfe. Ansiedelungen daher vorzugsweise auf den Höhen. Auf dem Palatin befanden sich Tempel der Dea Febris.
Getreide- und Gemüsebau lohnend. Triften, zumal in den Sumpfgegenden, zu Viehzucht einladend. (Heute zahlreiche Büffelherden in den pontinischen Sümpfen.)
Ölbaum und Weinrebe wohl griechischem Einfluss zu verdanken (Nähe Grossgriechenlands! S. Abt. I, S. n). Italien im Altertum noch nicht „das Land, wo die Citronen blühn“. Rinder auf den fetten Grastriften, Lämmer, Schweine, besonders wo Eichelmast (im Albanergebirge noch heut), Ziegen auf den kräuterreichen Abhängen (Sabinerberge).
Iii. Bewohner. Latiner und Sabiner, beide den Italikern zugehörig, einem Zweige der grossen arischen Völkerfamilie, der neben den Etruskern die Grundbevölkerung des eigentlichen Italiens bildete, den Griechen am nächsten verwandt. (S. § 2.)
Ein kräftiges, tüchtiges Geschlecht von nüchternem, praktischem Sinne. Anlagen: Klarheit des Verstandes, Stärke der Willenskraft und Regsamkeit des Ehrgefühls, doch Mangel an lebendiger und schöpferischer Phantasie; religiös veranlagt, aber zum Aberglauben geneigt. Die Würde auszeichnendes Kennzeichen (Ergänzung zu der schönen Menschlichkeit der Griechen).
Iv. Stadtgründung. Die Sagen, wie sie u. a. der Äneide des Vergil zu Grunde liegen, ungeschichtlich. Älteste Ansiedelung auf dem Palatin (Roma quadrata). Entstehung der Stadt durch Zusammensiedlung mehrerer Gemeinden Als Gründungsjahr wurde später 753 v. Chr. angenommen und der 21. April als Geburtstag der Stadt gefeiert. Ackerbau und Handel bei den Stadtbewohnern zusammentreffend. Rom, vielleicht Stapelplatz für eingehende und ausgehende Waren, in geschützter Lage, wohin auch Fahrzeuge von der See gelangen konnten.
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Konstantinopel. — Macchie in den Albaner Bergen.
383
Blick von Galata nach Süden. Seraskierat fkriegsminisicrium). Moschee Mohammedin.
Hagia Sophia. Moschee Achmedin.
in den an Höhen hinaufgebauten Stadtteilen Pera und Galata seinen Sitz hat, fällt der Blick auf das von zahl-
der Stadt der Türken, dem politischen Mittelpunkte der mohammedanischen Welt, hinüberführt.
172. Macchic bei Bagni in den Albaner Bergen. Inden Mittelmeerländcrn tritt der Hochwald,
besonders auf dem nackten Boden des Kalkfelsens, stark zurück gegen den immergrünen Buschwald (macchia),
ocr weithin für das Landschaftsbild bestimmend ist. Die Vegetation setzt sich vorwiegend zusammen aus
Dornsträuchern, Hartlaub- und immergrünen Eichenbüschen, ferner aus Lorbeer, Myrte, Pistazie, Erd-
becrbäumen, Ginster, Erika, Oleander und stacheligen, kniehohen Halbsträuchern.
34*
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2
§ i. Die Anfänge Roms.
kerberge im S. und bis in die Sabiner-, Äquer- und Hernikerberge hinein im O. erstreckt.
Ii Natur des Landes. Im Altertum gemäßigteres Klima als heute, befördert durch reicheren Waldbestand aut den Höhen. Die Niederung (selbst die zwischen den Hügeln Roms) vielfach ungesund wegen der Fieberluft (Malaria), wenn auch nicht in gleichem Maße wie heute. Am Meer die „Maremmen“ (Strandsümpfe), im S. der Landschaft die pon-tinischen Sümpfe. Ansiedelungen daher vorzugsweise auf den Höhen. Auf dem Palatin befanden sich Tempel der Dea Febris.
Getreide- und Gemüsebau lohnend. Triften, zumal in den Sumpfgegenden, zu Viehzucht einladend. (Fleute zahlreiche Büffelherden in den pontinischen Sümpfen.)
Ölbaum und Weinrebe wohl griechischem Einfluß zu verdanken (Nähe Großgriechenlands! S. Abt. I, S. n). Italien im Altertum noch nicht ,,das Land, wo die Citronen blühn“. Rinder auf den fetten Grastriften, Lämmer, Schweine, besonders wo Eichelmast (im Albanergebirge noch heut), Ziegen auf den kräuterreichen Abhängen (Sabinerberge).
Iii. Bewohner. Latiner und Sabiner, beide den Italikern zugehörig, einem Zweige der großen arischen Völkerfamilie, der neben den Etruskern die Grundbevölkerung des eigentlichen Italiens bildete, den Griechen am nächsten verwandt. (S. § 3, I.)
Ein kräftiges, tüchtiges Geschlecht von nüchternem, praktischem Sinne. Anlagen: Klarheit des Verstandes, Stärke der Willenskraft und Regsamkeit des Ehrgefühls, doch Mangel an lebendiger und schöpferischer Phantasie; religiös veranlagt, aber zum Aberglauben geneigt. Die Würde auszeichnendes Kennzeichen (Ergänzung zu der schönen Menschlichkeit der Griechen).
Iv. Stadtgründung. Die Sagen, wie sie u. a. der Äneide des Vergil zu Grunde liegen, ungeschichtlich. Älteste Ansiedelung auf dem Palatin (Roma quadrata). Entstehung der Stadt durch Zusammensiedlung mehrerer Gemeinden.
753 Als Gründungsjahr wurde später 753 v. Chr. angenommen und der 21. April als Geburtstag der Stadt gefeiert. Ackerbau und Handel bei den Stadtbewohnern zusammentreffend. Rom, vielleicht Stapelplatz für eingehende und ausgehende Waren, in geschützter Lage, wohin auch Fahrzeuge von der See gelangen konnten. Erste Großstadt der Gegend.
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Extrahierte Ortsnamen: Roms Sabiner- Altertum Roms Italien Italiens Rom
38
Italien.
57. Blick auf d ie Via Appia, die Gräberstraße der römischen Kaiserzeit, in dereampagna
südöstlich von Srom. Die in Trümmern liegende Wasserleitung führte von den Albaner Bergen dem
alten Rom Wasser zu. Einzelne, mit dichtem Schirm gekrönte Pinien geben der durch Vernachlässigung
versumpften und zu schwach bevölkertem Weideland gewordenen Landschaft ein eigentümlich ernstes Gepräge.
58. Macchie bei Bagni in den Albaner Bergen. In den Mittelmeerländern tritt der Hochwald
besonders auf dem nackten Boden des Kalkfelsens stark zurück gegen den immergrünen Buschwald (macchia),
der weithin für das Landschaftsbild bestimmend ist. Die Vegetation setzt sich zusammen aus Dom-, Hart-
laub- und immergrünen Eichenbüschen, aus Lorbeer, Myrte, Pistazie, Erdbeerbaum, Ginster, Erika, Oleander
und stacheligen, kniehohen Halbsträuchern.
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52
Die Rmer.
werden mute, lag das Forum Romanum'), d. i. der Marktplatz der Rmer, der nach und nach mit Tempeln und Staatsgebuden geschmckt wurde. Westlich von den Hgeln breitete sich bis zum Tiber der Campus Martins, das Marsfeld, aus, das in der lteren Zeit zu militrischen Musterungen benutzt wurde.
Alle sieben Hgel liegen aus dem linken Tiberuser, das in der ltesten Zeit mit dem rechten Ufer durch eine hlzerne Brcke, den pons Sublicius (b. i. Pfahlbrcke), verbunden war. Das rechte Ufer entlang ziehen sich ebenfalls Hhen, der Mns Janiclus und Mns Vaticznns, Hgel von 80 m Hhe mit unbedeutenden Vorstdten^). Der zu Rom gehrige Hasenplatz war Ostia.
4g- Die Natur Italiens. Die Temperatur des Juli schwankt in ganz Italien nur zwischen 23 bis 25 Celsius; die Sommerwrme tritt aber im Sden weit frher ein, als im Norden, so da z. B. die Weizenernte dort schon Ende Mai, hier erst Ende Juni stattfindet. Dagegen zeigt der Januar grere Unterschiede; denn in der Po-Ebene sind in diesem Monate Schnee und Eis gewhnliche Erscheinungen, während z. B. in Rom Frste nur noch selten und im Sden niemals eintreten. Im ganzen ist die Westseite milder und regenreicher als die Ostseite.
An wildwachsenden Bumen waren die immergrnenden Arten mit fleischigen Blttern am meisten verbreitet, also Lorbeer, Buchs-bum, Myrte, immergrne Eiche. In den Hhen von 10001600 m gab es ausgedehnte Eichen- und Buchenwlder, die aber seit dem Mittelalter ganz verschwunden sind; in den obersten Regionen herrschten Tannenwlder vor. Von Getreidearten baute man fast nur Weizen und Gerste an, dazu Hlsenfrchte, wie Bohnen, Erbsen und Linsen; auch Wein und >l waren weit verbreitet und wahr-scheinlich von Griechenland herbergekommen. Im Vergleich mit diesem Lande war Italien weit mehr Ackerbauland; Schiffahrt und Handel traten also hinter Landwirtschast und Viehzucht zurck.
1) Ein Teil des Forums ist das Comitium, der Versammlungsplatz des Volkes. Auf dem Forum stand auch die Rednerbhne (rostra, genannt nach den Schiffsschnbeln, mit denen sie nach dem Siege der die Schiffe von Antinm 338 geziert war).
2) Heute befinden sich aus dem Mns Vaticanus der vom Papste bewohnte Vatikan, ein gewaltiges Gebude mit Tausenden von Rumlichkeiten, und die St. Peterskirche, die grte Kirche der Christenheit.
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2
§ 1. Die Anfänge Roms.
siedelungen daher vorzugsweise auf den Höhen. Auf dem Palatin befanden sich Tempel der Dea Febris.
Getreide- und Gemüsebau lohnend. Triften, zumal in den Sumpfgegenden, zu Viehzucht einladend. (Heute zahlreiche Büffelherden in den Pontinischen Sümpfen.)
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Iii. Bewohner. Latiner und Sabiner, beide den Italikern zugehörig, einem Zweige der großen arischen Völkerfamilie, der neben den Etruskern (unbekannter Herkunft) die Grundbevölkerung des eigentlichen Italiens bildete, den Griechen am nächsten verwandt. (S. § 3, I.)
Ein kräftiges, tüchtiges Geschlecht von nüchternem, praktischem Sinne. Anlagen: Klarheit des Verstandes, Stärke der Willenskraft und Regsamkeit des Ehrgefühls, doch Mangel an lebendiger und schöpferischer Phantasie; religiös veranlagt, aber zum Aberglauben geneigt. Die Mannes würde auszeichnendes Kennzeichen (Ergänzung zu der schönen Menschlichkeit der Griechen).
Iv. Stadtgründung. Die Sagen, wie sie it. a. der Äneide des Vergil zugrunde liegen, sind ungeschichtlich. Älteste Ansiedelung auf dem Palatin (Roma quadrata). Entstehung der Stadt durch Zusammen sied hing mehrerer Gemeinden. Als
753 Gründungsjahr wurde später 753 v. Chr. angenommen und der 21. April als Geburtstag der Stadt gefeiert. Ackerbau und Handel bei den Stadtbewohnern zusammentreffend. Rom, vielleicht Stapelplatz für eingehende und ausgehende Waren, in geschützter Lage, wohin auch Fahrzeuge von der See gelangen konnten. Erste Großstadt der Gegend.
Die älteste Gemeinde der Hausväter (patres, Patrizier) gliederte sich in die 3 Tribus der Ramnes, Tities (vielleicht sabinisch) und der Luceres (vielleicht die auf dem Cälins angesiedelten Albaner. S. u. Vi, a). Jeder Stamm war in 10 Kurien und jede Kurie wieder in 10 Geschlechter (gentes) geteilt.
An diese Vollbürger schlossen sich schon früh zugewanderte Latiner als Schutzverwandte, Klienten, an („Hörige", doch nicht Leibeigene). Sie waren durch Pietät an ihren Schutzherrn (patronns) gebunden und wurden durch diesen vor Gericht vertreten, mußten ihm aber dafür bestimmte Dienste leisten. Wahrscheinlich entwickelte
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wurde mit einem Schlüsselbunde in der Hand, ein drittes auf einer
Hühnerleiter stehend gefunden, und in den Buden lagen noch allerhand
Eßwaren, aber alles war verkohlt von der Hitze der Lava.
e) Rom und feine Umgebung. 1. Die römische Cam-
pagna. Am Unterlauf des Tiber breitet sich eine wellenförmige,
baumlose Ebene, die römische Campagna (kampanja, das Feld von
Rom) aus, die 130 Km lang und 40 Km breit ist und im Süd-
westen ans Meer reicht. Sie ist nur spärlich bewachsen und wenig
(nur zu 710) angebaut; der Boden dient hauptsächlich als Weideland.
Wenn die heiße Juli- und Augustsonne über dem sumpfigen Boden
brütet, entwickelt sich eine schlimme Fieberluft, welche ständige Wohn-
sitze in der Ebene nicht zuläßt. Ein mächtiges Grasmeer umfängt den
Wanderer; rätselhafte Trümmer, alte Gräber, meilenlange Wasser-
leitungen nehmen seme Aufmerksamkeit in Anspruch. Über der Ode
herrscht tiefes Schweigen. Sie wird fast nur von Hirten und Herden
(von Schafen, Pferden und Büffeln) belebt und im Sommer wegen
der Fieberluft gänzlich gemieden.
2. Die Stadt Rom. A. Das alte Rom. Die Gründung
der Stadt Rom wird in das Jahr 753 vor Chr. gesetzt. Sie ist nach
ihrem sagenhaften Mitbegründer Romulus benannt. Wegen ihres hohen
Alters heißt sie die ewige Stadt. Sie lag fast ganz an der linken
Seite des Tiber auf den sieben Hügeln Aventinus, Palatinns, Capi-
tolinus, Eälius, Esquilinus, Viminalis und Quirinalis (Siebenhügel-
stadt). Rom war die Hauptstadt des weltbeherrschenden Römerreiches.
Aus der heidnischen Zeit der Stadt sind noch Überreste vorhanden.
Besonders merkwürdig sind 1. das Forum, am Fuße des Eapitolinus.
Es war ehemals der Schauplatz der Volksversammlungen und der
Gerichtsverhandlungen; hier standen einst prächtige Göttertempel, sowie
Säulen und Statuen, die mau verdienten Männern errichtet hatte. 2. Das
Kolosseum, der großartige Überrest eines Amphitheaters, das
90 000 Zuschauer faßte. Von den erhöhten Sitzen aus sahen diese zu,
wie die Christen den wilden Tieren vorgeworfen wurden, oder wie die
Gladiatoren sich so lange bekämpften, bis einer fchwer verwundet zu
Boden fiel und den Sand rötete. 3. Die Thermen, prachtvolle
öffentliche Badeanstalten. 4. Die Kaiserpaläste auf dem Palatinus.
Unter den Denkmälern des christlichen Altertums verdienen die unter-
irdischen Grabstätten oder Katakomben Erwähnung, die sich fast in
dem ganzen Umkreis der Stadt hinziehen. Sie bestehen aus schmalen,
sich regelmäßig kreuzenden Gängen, in deren Nischen Leichname
aufbewahrt wurden. Zur Zeit der Christenverfolgungen haben sie
vorübergehend auch als Zufluchtsstätten für die Christen und zu gottes-
dienstlichen Versammlungen gedient.
B. Das neue Rom liegt auch teilweise auf dem rechten Ufer
des Tiber und ist auf 11 Hügeln erbaut (da außer den sieben ge-
nannten auch noch die Hügel Pincius [im Nordens, Testacius [im
Süden], Janiculus und Vaticanus [die beiden letztern rechts vom
Tiber] von der Stadt bedeckt werden). Als Sitz des Papstes, wegen
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Rom Rom Rom Palatinns Eälius Esquilinus Palatinus Rom